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  • Zitadelle Spandau

  • Adresse:
  • Am Juliusturm 64
  • PLZ / Ort:
  • 13599 | Berlin
  • Telefon:
  • 030-3549440
Zitadelle Spandau
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Die Spandauer Zitadelle ist eine der bedeutendsten und besterhalte- nen Renaissancefestungen Europas. Neue Angriffswaffen hatten im 16. Jahrhundert die alten Burganlagen nutzlos gemacht, deshalb ließ Kurfürst Joachim II. statt der Spandauer Burg eine Festung nach „neu-italienischer Manier“ errichten. Die Grundform der vollständig von Wasser umgebenen Festung ist ein Kurtinenquadrat mit Bastionen. Die Abstände von Bastionsspitze zu Bastionsspitze betragen etwa 300 m. Das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Torhaus wurde in der Zeit des Großen Kurfürsten, um 1680, mit einem Seg- mentgiebel geschmückt, dessen Mittelpunkt das brandenburgische Staatswappen aus 27 Feldern bildet. Nachdem Kurfürst Friedrich III. am 18. Januar 1701 die Königswürde angenommen hatte, ließ er den Kurhut über dem Wappen durch die Königskrone ersetzen. Bei der Beschießung der Zitadelle im Jahre 1813, die zu diesem Zeitpunkt von napoleonischen Truppen besetzt war, ist das Torhaus durch die preußische Artillerie stark beschädigt worden. 1839 wurde es im klassizistischen Stil umgestaltet. Durch das sogenannte Komman- dantenhaus, in dem heute die ständige Ausstellung zur Geschichte der Burg und Zitadelle zu besichtigen ist (1), gelangt man zum Juliusturm (3).

Zwei Bauwerke der mittelalterlichen Burg hatten die Baumeister Chiaramella und Lynar beim Bau der Festung miteinbezogen: den im 13. Jahrhundert errichteten Juliusturm und den Palas (2) aus dem 15. Jahrhundert. Von dem dreißig Meter hohen Turm hat man eine gute Aussicht. Ursprünglich als Wohn- und Wehrturm erbaut, wurde hinter seinen bis zu 3,60 dicken Mauern nach 1871 der aus französischen Reparationszahlungen stammende „Reichskriegsschatz“ aufbewahrt.

Wie archäologische Untersuchungen ergaben, hatte auch diese askanische Burg bereits Vorläufer. So sind Reste einer slawischen Befestigungsanlage aus der Zeit um 1050 erhalten. Diese Teile einer Holz-Erde-Mauer wie auch die Steinfundamente der Burgmauer des 15. Jahrhunderts sind in der Westkurtine (4) in situ präsentiert.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Zitadelle militärisches Sperrgebiet, da die Heeresgasschutzlaboratorien hier untergebracht waren. Die etwa 300 Beschäftigten befassten sich nicht nur mit Fragen des Gasschutzes, sondern auch mit der Weiterentwicklung chemischer Kampfstoffe. Die Folgen waren noch lange spürbar, so haben intensive Suchaktionen der Polizei nach Kampfstoffresten zwischen 1988 und 1992 die Restaurierungsarbeiten auf der Zitadelle erheblich verzögert.

Nach dem II. Weltkrieg hatte die Zitadelle sehr unterschiedliche Nutzungen. Jedoch war hier nie, wie oft fälschlich behauptet, Rudolf Heß inhaftiert. Heute wird die Festung ausschließlich kulturell
genutzt. In den repräsentativen Räumen finden Konzerte und große Kunst- und Geschichtsausstellungen statt, im ehemaligen Zeughaus (13) ist das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht, der Zitadel- lenhof ist häufig Schauplatz großer Festveranstaltungen und von Open Air Konzerten, auf der Bastion Kronprinz befinden sich Aus- stellungsräume und eine Jugendkunstschule www.kunstbastion.de und im Haus4 (6) haben sich Künstler und Kunsthandwerker sowie ein Puppentheater www.theater-zitadelle.de niedergelassen.

Darüber hinaus kann hier in einem Fledermausschauraum die Lebensweise dieser Tiere beobachtet werden, von denen 10.000 heimische Exemplare die Zitadelle als Winterquartier gewählt haben.



www.zitadelle-spandau.de
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