Turmsanierung des Französischen Doms auf dem Gendarmenmarkt abgeschlossen
Die Sanierung des Turms der französischen Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt ist abgeschlossen. Heute, am 22.04.2021, erfolgte die offizielle Übergabe durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen an das Bezirksamt Mitte. Nach rund 3,5 Jahren Bauzeit finden in den modernisierten Räumen nun das Hugenottenmuseum, Veranstaltungsräume des Französischen Doms sowie neue Büroflächen Platz. Die Aussichtsplattform in rund 40 Metern Höhe wird im Frühjahr eröffnen.
Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen:
„Der Abschluss der Turmsanierung ist ein wichtiger Schritt hin zur weiteren Aufwertung des Gendarmenmarkts. Ich bin mir sicher, dass die vielfältigen Nutzungen im Turm wesentlich zur Lebendigkeit des Ortes beitragen. Vom Turm aus wird man auch eine Aussicht auf die tourismusnahe Umgestaltung des Platzes in den kommenden Jahren erleben. Dabei werden unter anderem die Platzoberflächen und die technischen Anlagen für die gastronomische und kulturelle Nutzung des Platzes grundlegend erneuert. Die Grün Berlin hat die Bauherrenschaft übernommen und wird voraussichtlich 2022 mit den Arbeiten beginnen. Mein Haus setzt sich dafür ein, dass die kulturelle Nutzung, Bespielung und Bewirtschaftung des Platzes zukünftig stärker kuratiert stattfinden kann.“
Bezirksstadtrat Carsten Spallek:
„Die umfassende Modernisierung hat das Dominnere neu strukturiert und gleichzeitig für öffentliche Nutzungen optimiert. Nun wird bald das gesamte Bauwerk wieder geöffnet werden können und auch mit seiner Aussichtsplattform wieder als Besuchermagnet den spektakulären Blick über den Gendarmenmarkt und Berlins Zentrum freigeben.“
Während der Arbeiten entstand ein zweiter Flucht- und Rettungsweg, der eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung des Dominneren ist. Die veraltete Gebäudetechnik wurde erneuert und die Zugänge so umgestaltet, dass sie bis zur 5. Ebene barrierefrei erreichbar sind. Räume wurden neu aufgeteilt und alle Oberflächen im Innern des Turms denkmalgerecht saniert. Das vorhandene sieben Meter hohe Erdgeschoss erhielt eine neue Zwischenebene, die die kleinen Räume des Hugenottenmuseums neu strukturiert und einen Rundgang möglich macht. Neu entstandene Galerien lassen neue Perspektiven auf die Exponate zu und ermöglichen ein modernes Ausstellungskonzept in den historischen Räumlichkeiten. Die unterirdische Verbindung zwischen Turm und Dom wurde im Zuge des Umbaus reaktiviert, so dass beide Teile nun wieder eine räumliche Einheit bilden.
Planung und Begleitung zur Umsetzung der Baumaßnahme wurden federführend von der Arbeitsgemeinschaft Turm der französischen Kirche, bestehend aus adb Ewerien und Obermann – Büro für Architektur, Denkmalpflege und Bauforschung und dem Ingenieurbüro Niehsen-Baumann, geleistet. In der Projektsteuerung hat die Firma CONVIS Bau- und Ingenieurdienstleistungen GmbH die Arbeiten koordinativ begleitet.
Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf 6,2 Mio. Euro. Ursprünglich waren 4,9 Mio. Euro vorgesehen. Grund für die Steigerung war die Insolvenz zweier Baufirmen, die zu erheblichen Verzögerungen und Umplanungen führten.
Der Französische Dom entstand 1785 im Auftrag Friedrichs des Großen. Von 2004 bis 2006 wurden die Fassade und das Glockenspiel erneuert.