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„Überwindung der Todesmauer“ Fluchtversuche in der Tschechoslowakei

Tschechischer Botschafter und Kulturstadträtin Kerstin Beurich eröffnen Ausstellung im Museum Lichtenberg

Begleitend zur Ausstellung „Widerspenstig und Widerständig – Jugendkultur in Lichtenberg zwischen 1960 und 1990“ zeigt das Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24 die tschechische Ausstellung „Überwindung der Todesmauer“. Sie erinnert an die zahlreichen Menschen, die versucht haben, zwischen 1948 und 1989 den „Eisernen Vorhang“ zu überwinden.
Kulturstadträtin Kerstin Beurich (SPD) eröffnet die Ausstellung des tschechischen Vereins „Pamet“ („Erinnerung“) gemeinsam mit dem Tschechischen Botschafter Tomaš Podivínský

am Freitag, 24. April, um 14 Uhr.

Mit Texten und Fotos dokumentiert die Ausstellung den illegalen Grenzübertritt von Bürgern aus der ehemaligen CSSR, aber auch von DDR-Bürgern wie Hartmut Tautz. Er kam am 28. August 1986 in der Nähe von Bratislava durch zwei Wachhunde ums Leben. Seine wie auch die Tötung anderer Flüchtlinge ist bis heute nicht strafrechtlich verfolgt oder geahndet worden.

Dem Museum Lichtenberg wurde diese Ausstellung unterstützt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zur Verfügung gestellt. Der Verein „Pamet“ erinnert in der Tschechischen Republik an die Opfer der Herrschaft der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPC) und arbeitet die kommunistische Vergangenheit in der CSSR auf. Die Ausstellung wird erstmals in deutscher Übersetzung gezeigt. Sie flankiert die bis zum 31. Mai 2015 verlängerte Ausstellung „Widerspenstig und Widerständig – Jugendkultur in Lichtenberg zwischen 1960 und 1990“.

Am Eröffnungsvormitttag nehmen Schülerinnen und Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums Lichtenberg außerdem an einem Workshop teil. Unterstützt von der deutsch-tschechischen Pädagogin Eugenie von Trützschler widmen sie sich dem Thema ,,Jugend und Untergrundmusik 1968“. Dadurch wird an die oft engen Verbindungen der deutschen und tschechischen Jugend während der 1960er Jahre erinnert: Gemeinsam setzte sie in den Jahren 1967/68 große Hoffnungen in den „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Der „Prager Frühling“ machte die Moldaumetropole auch zu einem Zentrum der populären und experimentellen Musik und der Künste. Dem künstlerischen wie dem politischen Aufbegehren setzten die Armeen des Warschauer Paktes jedoch ein gewaltsames Ende. Künstler und Intellektuelle flohen oder gingen in den Untergrund.

Eine Hommage an diese Zeit ist das Konzert am 24. April auf dem Freigelände der Erlöserkirche an der Nöldnerstraße 43 in 10317 Berlin. Von 18 bis 22 Uhr stellt sich dort der Künstler Ivan Hajnis vor. Er hat sein Land nach 1968 verlassen und lebt heute in Schweden. Am 24. April wird er zusammen mit „Speiches Monokel-Blues-Band“ musizieren. Die deutsche Blues-Band spielte bereits in den Sechziger Jahren – unter anderem auch in Lichtenberg. Kulturfunktionäre nahmen Anstoß an der „kapitalistischen Unkultur“ und verfolgten und beargwöhnten Musiker wie Jörg „Speiche“ Schütze. Er zählt noch heute zu den unbestrittenen Protagonisten des in Deutschland gepflegten Blues. Das Freigelände der Erlöserkirche in Rummelsburg war in der DDR-Zeit ein Ort des politischen und künstlerischen Widerstandes, zu dem auch Blues und später Punk gehörten.

So wird an diesem Abend auch die Punk-Band „Namenlos“ zu hören sein. Wie schon während der in den 1980er Jahren abgehaltenen Blues-Messen wird statt eines Eintrittspreises um eine Spende gebeten.
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