Innen und Gegenüber im Mies van der Rohe Haus

Ausstellungseröffnung durch Kulturstadträtin Kerstin Beurich am 16. März

Zeichnungen und Skulpturen des in Esslingen lebenden Universalkünstlers Helmut Stromsky zeigt das Mies van der Rohe Haus vom 16. März bis 1. Juni 2014.
Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 16. März, um 16:00 Uhr im Mies van der Rohe Haus, (Oberseestraße 60, 13053 Berlin) durch die Kulturstadträtin Kerstin Beurich (SPD) eröffnet.
Es spricht Christian Gögger (Esslingen)
Nach den Schwarzweißfotografien von Harf Zimmermann ist die Ausstellung die zweite Schau im Rahmen der diesjährigen Themenreihe INNEN UND GEGENÜBER. Sie widmet sich dem Ort der Ausstellung, der zugleich Architekturdenkmal und Ausstellungsstätte moderner Kunst ist. Ludwig Mies van der Rohe entwarf das flache Backsteingebäude mit dem zum Obersee hin abfallenden Garten vor 80 Jahren als Landhaus für den Druckereibesitzer Karl Lemke.
In der Ausstellungsinstallation nimmt der Künstler Helmut Stromsky Bezug auf die ursprünglichen Funktionen der Räume. So erhält das ehemalige Arbeitszimmer eine Installation aus Zeichnungen, die eine Referenz auf die ehemalige Bibliothek des Hauses darstellen. Das Thema der Horizontlinie zieht sich als roter Faden durch die gesamte Ausstellung. Sie verbindet Betrachter und Kunst mit dem Außenraum und stellt einen Dialog zwischen Nähe und Ferne her.
Die Ausstellung ist bis zum 1. Juni zu den Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

In der Themenreihe INNEN UND GEGENÜBER soll die Beziehung von Mensch, Architekturraum und Kunstwerk näher untersucht werden. Die Architektur des Mies van der Rohe Hauses bietet dem Menschen und der Kunst durch eine klare Sprache und inszenierte Öffnung des Baus zur Natur ein starkes Gegenüber an. Im Inneren des Baus sieht sich der Mensch mit stetig wechselnden Bildern konfrontiert, die die Architektur aus sich heraus erzeugt - durch Licht- und Schattenspiele, Spiegelungen in den wandgroßen Fensterfassaden und unterschiedliche Raumkonstellationen. Dazu gehören auch der berühmte Mies’sche Wechsel von Wand und Öffnung und das Spiel von Innen und Außen. Die Präsentation von Kunstwerken im Haus erweitert das Wechselspiel von Mensch und Architektur um einen weiteren Wahrnehmungsraum.
Im Jahr 2014 werden vier Einzelausstellungen gezeigt. Veranstaltungen, Führungen, Künstlergespräche und ein Symposium zum Umgang mit den kürzlich in einer Berliner Privatsammlung wieder aufgetauchten Ausstattungsgegenständen mit Spiegel und Garderobe aus der ehemaligen Diele des Landhauses Lemke ergänzen das Programm. Dieser historische Spiegel und die Garderobe sind damit die einzigen im Haus befindlichen originalen Ausstattungsgegenstände, während die Möbel aus dem Nachlass Lemke in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums in Berlin besichtigt werden können. Der Spiegel - als ein Instrument der Wahrnehmung – passt dabei als zufälliger Fund gut zum Jahresthema von INNEN UND GEGENÜBER, denn zwischen Spiegelbild und Gemälde besteht eine Analogie.
Die dritte Ausstellung ab 8. Juni zeigt Arbeiten von Gerold Miller, der eigens für das Mies von der Rohe Haus eine neue Serie von Wandobjekten mit dem Ausstellungstitel „MIES VAN DER ROHE“ entwickelt. Diese Objekte setzen sich mit Fragen der Bildlichkeit im Grenzbereich von Skulptur, Wandfläche und Raum auseinander. Sie loten die Übergänge von Innen- und Außenraum aus.
In der vierten und letzten Ausstellung ab 21. September wird das Ergebnis der fotografischen Langzeitbelichtung von Michael Wesely vorgestellt. Dazu hatte der Konzeptkünstler ein ganzes Jahr lang zwei Kameras mit jeweils einer permanent geöffneten Linse sowohl im als auch am Mies van der Rohe Haus angebracht. Michael Wesely begegnet dem nunmehr 80jährigen Monument mit einer „monumentalen“ Belichtungszeit.